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Rechtsanwalt Markus Kompa – Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, Köln
Blog zum Medienrecht


22. November 2023

Journalisten haben offenbar den Schuss nicht gehört …

Bis zum 24.2.24 kann man auf 3.sat die Doku JFK Revisited – Die Wahrheit über den Mord an John F. Kennedy (2021) sehen, die sachlich die These wiederlegt, dass Jophn F. Kennedy von einem einzigen Schützen ermordet wurde. Das hatte allerdings schon 1963 kein Fachmann geglaubt, weder die Mitglieder der Warren Kommission wirklich noch John Conally, der ja selbst von der „magischen Kugel“ getroffen worden sein soll. Die in Conallys Hand verbliebenen Metallfragmente können schwerlich vom nahezu unversehrten „Beweisstück 399“ stammen.

Die in der Doku behandelte Pseudo-Obduktion wird auch im aktuellen Podcast von Rob Reiner besprochen und ist Thema eine neuen Doku von Paramount+. Den etablierten US-Medien ist es nach sechs Jahrzehnten offenbar inzwischen peinlich, die durchsichtige Lügengeschichte vom verrückten Alleintäter Oswald weiter zu tradiieren.

Nicht so hierzulande. Die Personen, die sich in Deutschland „Journalisten“ schimpfen, sind mit dem Thema offensichtlich überfordert. Mein Podcast #jfk60, der dieser Berufsgruppe freundliche Hilfestellung leisten sollte, hat offenbar die Zielgruppe nicht erreicht. Statt in Scham zu schweigen küren FAZ, WELT usw. Oswald zum „Täter“.

Wie die konventionellen Medien, die wir im Rundfunkbereich immerhin mit 8 Milliarden Euro subventionieren, Glaubwürdigkeit beanspruchen wollen, ist mir unklar. Niemand sollte überrascht sein, wenn die Leute sich lieber in Social Media und bei alternativen Medien informieren als bei Anbietern, die Märchen auftischen.

12. November 2023

#JFK60 Teil 3: Geheimagenten, die zuviel wussten

Hätte ich diesen brillanten Kurzfilm früher als heute gefunden, vielleicht hätte ich mir meinen Podcast #JFK60 gespart. Der Film präsentiert und illustriert im Wesentlichen den Forschungsstand und den politischen Hintergrund zum Kennedy-Mord, soweit dies in einer guten Stunde überhaupt möglich ist. Der Film baut offenkundig auf Bücher wie „JFK and The Unspeakable“ von James Douglas und „Desitiny Betrayed“ von James DiEugenio auf, die schon ein Jahrzehnt zurückliegen.

Das Format Podcast erlaubt natürlich einen vertieften Einblick, und wir werden noch eine Menge weiterer Aspekte beleuchten und aktuellere Erkenntnisse beleuchten.

Die These vom „verwirrten Alleintäter“ harmoniert nicht mit der Tatsache, dass einige Leute im US-Geheimdienst Wind von rechtsextremen Attentatsplänen bekommen hatten, über Oswalds Zugehörigkeit zur CIA informiert waren oder an internen Ermittlungen gehindert wurden.

Mein dritter Podcast handelt von zwei NSA-Analysten, einem CIA-Doppelagent, zwei CIA-Controllern und einem internen CIA-Ermittler, die den Geheimdienst aus Protest verließen. Ein Informant des Secret Service, der vor den ganz ähnlichen Anschlagsplänen in Tampa und Chicago warnte, ist noch immer unbekannt.

Alle Folgen meines Podcasts u.a. bei Amazon und Spotify.

11. November 2023

#JFK60 Teil 2: Die Dealey Plaza vor dem Attentat

Was während den Schüssen auf der Dealey Plaza und danach in Dallas passierte, ist nur unzuverlässig dokumentiert. Nachprüfen können wie allerdings, ob vor dem Attentat auf der Dealey Plaza alles mit rechten Dingen zuging und welche geheimnisvollen Leute dort ganz offiziell zugange waren. Manches über das DAL-TAX-Building, das Sexton Buildung (Texas Schoolbook Depositary) und die Dealey Plaza ist erst seit wenigen Jahren bekannt.

Hier alle Folgen auch auf Amazon (kostenlos).

10. November 2023

#JFK60 Folge 1: Wie wurde die Oswald-Story 1963 kommuniziert?

Eine Stunde nach den Schüssen auf der Dealey Plaza wurde im benachbarten stadttei Oak Leafs der erschossene Streifenpolizist J.D. Tippit aufgefunden. Angeblich fand ein Polizist dort eine Breiftasche von Lee Harvey Oswald, der daraufhin zur Fahndung ausgerufen wurde. Sofort meldete sich eine exilkubanische Studentenvereinigung und erzählte die Geschichte vom kommunistischen Ex-Marine. Eine vom Militär durchgeführte Obduktion forcierte den Schluss auf einen Alleintäter, da die Schüsse nur aus einer Richtung gekommen seien.

Der festgenommene Oswlad bestritt die Tat jedoch vehement. Auch nach zwei Tagen Verhör hatte Oswald keinen Anwalt. Die Verhörprotokolle verschwanden aus den Akten genauso wie die angebliche Brieftasche. Auch die „exilkubanische Studentenvereinigung“ war nicht das, was sie zu sein schien. Die „militärische Obduktion“, welche rechtswidrig die örtliche Leichenschau „ersetzte“, unterschied sich in ihren Ergebnissen von den Eindrücken der behandelnden Ärzte im Parkland Hospital.

Wie wir heute wissen, glaubte die Warren Kommission ihre „Ergebnisse“ selber nicht, die meisten Mitglieder kritisierten die eigene Untersuchung sogar öffentlich. Richter Earl Warren hatte sich zweimal geweigert, an dieser Farce überhaupt teilzunehmen.

Die Presse ließ damals mit der Oswald-Geschichte abspeisen. Und heute?

Folge 1

#JFK60 Podcast zum Jahrhundertattentat

Als sich das Kennedy-Attentat vor einem Jahrzehnt zu 50. Mal jährte, wunderte ich mich, dass diesem epochalen Ereignis in deutschen Medien kaum Aufmerksamkeit zu Teil wurde. Wann immer Neuigkeiten über das fadenscheinige Verbrechen auftauchen wie Aktenfreigaben oder zuletzt die Aussage des Personenschützers Paul Landis zum „Beweisstück 399“, der „Magischen Kugel“, wird das allenfalls als Kuriosität gebracht, aber meistens inkompetent eingeordnet.

Unsere heutige Perspektive erlaubt aber, zahlreiche Aspekte des Mords und seiner Umstände weniger naiv als 1963 zu interpretieren, denn inzwischen sind ca. 99 % der Akten freigegeben, etliche Zeitzeugen haben vor ihrem Tod ihr Gewissen erleichtert und wir wissen, wie die Zeitgeschichte weiterging. Wir wissen, wie sich die US-Außenpolitik unter Johnson damals hinter den Kulissen um 180 Grad drehte, wer vom Attentat profitierte und wer die Aufklärung aktiv durch Desinformation und Sabotage behinderte. Durch Untersuchungsausschüsse mit unterschiedlichem Ermittlungseifer und Memoiren kennen wir heute in etwa die damaligen Verhältnisse im Staatsapparat, im Militär und in den Geheimdiensten.

Durch diesen Podcast möchte ich insbesondere Journalisten den Forschungsstand des Jahres 2023 zum Jahrhundertattentat präsentieren in der Hoffnung, dass ich am 60. Jahrestag am 22.11.2023 Intelligenteres in deutschen Medien lesen kann als das hier.