Eine Stunde nach den Schüssen auf der Dealey Plaza wurde im benachbarten stadttei Oak Leafs der erschossene Streifenpolizist J.D. Tippit aufgefunden. Angeblich fand ein Polizist dort eine Breiftasche von Lee Harvey Oswald, der daraufhin zur Fahndung ausgerufen wurde. Sofort meldete sich eine exilkubanische Studentenvereinigung und erzählte die Geschichte vom kommunistischen Ex-Marine. Eine vom Militär durchgeführte Obduktion forcierte den Schluss auf einen Alleintäter, da die Schüsse nur aus einer Richtung gekommen seien.
Der festgenommene Oswlad bestritt die Tat jedoch vehement. Auch nach zwei Tagen Verhör hatte Oswald keinen Anwalt. Die Verhörprotokolle verschwanden aus den Akten genauso wie die angebliche Brieftasche. Auch die „exilkubanische Studentenvereinigung“ war nicht das, was sie zu sein schien. Die „militärische Obduktion“, welche rechtswidrig die örtliche Leichenschau „ersetzte“, unterschied sich in ihren Ergebnissen von den Eindrücken der behandelnden Ärzte im Parkland Hospital.
Wie wir heute wissen, glaubte die Warren Kommission ihre „Ergebnisse“ selber nicht, die meisten Mitglieder kritisierten die eigene Untersuchung sogar öffentlich. Richter Earl Warren hatte sich zweimal geweigert, an dieser Farce überhaupt teilzunehmen.
Die Presse ließ damals mit der Oswald-Geschichte abspeisen. Und heute?