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Rechtsanwalt Markus Kompa – Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, Köln
Blog zum Medienrecht


Schmutzige Tricks

Vor zehn Jahren erschien meine erste größere Publikation. Ein Jahr lang hatte ich alles Mögliche zum Thema „Falschspiel“ recherchiert. Mich interessierten Betrugstechniken, die Kulturgeschichte des Falschspiels sowie Biographien von interessanten Falschspielern und Falschspielexperten. Das Thema war deshalb spannend, weil in deutscher Sprache seit den 70er Jahren nichts mehr dazu erschienen war. Bei der Recherche half mir der emeritierte Leiter des Bayrischen Glücksspieldezernats Peps Zoller, der u.a. einen Kontakt zu Steve Forte (Las Vegas) vermittelte, der unangefochtenen Autorität auf diesem Gebiet. Außerdem öffneten Sammler von historischer Fachliteratur usw. ihre Archive wie etwa Volker Huber (das ist der Kunstverleger, der die Pflichtexemplar-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts herbeiführte).

Den Schwerpunkt bildete eine Biographie des legendären Falschspielexperten John Scarne. Scarne, eigentlich Giovanni Scarneccia, schrieb über Glücksspiele etliche Büchler. Sein letztes Buch war ein politisches: Er behauptete, es gäbe keine Mafia, das sei nur eine Verschwörungstheorie. Allerdings gehörte er zweiffelos dazu, fungierte etwa als Sicherheitschef im Habana Hilton während der Kubanischen Revolution. Im Oscar-prämierten Film The Sting doubelte Scarne die Hände von Paul Newman, unter dem Tisch sitzend.

Fachliche Expertise steuerte auch der Zauberkünstler Jörg Alexander bei. Für Humor im Doppelheft sorgten u.a. meine Kollegen von den „Zauderern“, die damals einen bekannten Act als Mafia-Magier spielten. Einer der drei Zauderer, Sascha Grammel, ist heute Deutschlands wohl gefragtester Bauchredner. Das Doppelheft selbst gestalteten wir vom Cover bis zum Impressum kriminell. Das Projekt hatte großen Spaß gemacht, das Heft ist heute ein begehrtes Sammlerstück.

Ich selbst spiele übrigens nicht einmal ehrlich, habe aber Spaß an schmutzigen Tricks. ;)

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Autor:
admin
Datum:
31. August 2015 um 12:43
Category:
Allgemein
Tags:
 
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Ein Kommentar

  1. Falschspiel mit markierten Karten? » Rechtsanwalt Markus Kompa – Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, Köln

    […] habe da so meine Zweifel. Vor eineinhalb Jahrzehnten hatte ich mich vertieft mit der Kunst des Falschspiels auseinandergesetzt. Es gibt in der Branche deutlich effizientere […]

    #1 Pingback vom 29. November 2017 um 17:46

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