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Rechtsanwalt Markus Kompa – Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, Köln
Blog zum Medienrecht


Wikimedia e.V.: Achim Raschka macht den Wulff!

Der sich von der Presse bedroht fühlende Wikipedant Achim Raschka eiferte offenbar Präsident a.D. Wulff nach, der per Mailbox einen BILD-Artikel ver- oder behindern wollte. So versuchte Raschka, Einfluss auf SPIEGEL ONLINE zu nehmen, wo er einen neuen Artikel des investigativen Journalisten Marvin Oppong befürchtet.

Oppong hatte im Dezember 2010 für seine Recherche „Von Editierkriegen und Löschhöllen – Auftrags-PR in der deutschen Wikipedia“ über mangelnde PR-Hygiene einen mit 5.000,- Euro dotierten Preis der Otto Brenner-Stiftung erhalten. Nun hat der im Beitrag kritisierte Raschka offenbar Wind davon bekommen, dass Oppong an einem weiteren Artikel arbeiten soll. Der Fürst des „freien Wissens“ Raschka versuchte nun in schönster Wikipedanten-Manier, die Sache „hintenherum“ zu erledigen und postete auf die Vereinsliste:

(…) Ich möchte Meinungen und Ideen hören, wie wir ehrenamtliche Autoren vor dieser Situation schützen können – was wir und was WMDE machen kann, um einen erneuten Artikel dieser Art und vor allem dieser unterirdischen Qualität zu verhindern, der sich erneut auf einzelne Autoren einschiesst. Any ideas?

Darüber hinaus konkret die Frage an die Kurt und evtl. Michail: Habt ihr die Möglichkeit herauszufinden, ob Oppong wirklich im Auftrag von spon schreibt und habt ihr die Möglichkeit, die zuständige Redaktion auf dessen Arbeitsweise und seine Qualität hinzuweisen und damit für diesen Artikel auf die Bremse zu treten? (…)

Um diesen Optimismus des gekränkten Wikipedanten zu verstehen, muss man wissen, dass DER SPIEGEL seit Jahren in seiner Suchmaschine Wikipedia eingebunden hat und dort mit dem geschützten „Puzzleball“-Logo von Wikimedia werben darf. In zeitlich auffälliger Koinzidenz zum Beginn dieser mysteriösen Partnerschaft haben zwei Leute von Wikimedia e.V. Arbeitsplätze im Hause SPIEGEL erhalten, wobei unklar ist, was sie dort genau machen und für was sie insofern qualifiziert sein sollen. Es handelt sich um Herrn Kurt Jansson (vormals Vorsitzender von Wikimedia e.V.) und Herrn Michail Jungierek (vormals Beisitzer von Wikimedia e.V.).

Die Offenheit, in welcher Klüngeler Raschka seine Zensurwünsche anmeldet, ist schon bemerkenswert und lässt Rückschlüsse darauf zu, wie das wohl hinter den Kulissen abläuft. Mir sind da so einige Texte geleaket worden, über die wir mal lieber den Mantel des Schweigens legen …

« Herr Kachelmann, Herr Schälike und die Chemtrailer – Münster im Ausnahmezustand »

Autor:
admin
Datum:
1. März 2012 um 21:57
Category:
Allgemein,Internet,Medienmanipulation,Zensur
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2 Comments

  1. Getroffene Wikipedanten bellen! » Rechtsanwalt Markus Kompa

    […] mal wieder zu einem Wikipedia-Thema recherchierte, diesmal für SPIEGEL-Online. Dies führte zu eigenartigen Abwehrreaktionen, wie man sie eher von angezählten Bundespräsidenten kennt. So wollte Wiki-Eminenz Achim Raschka […]

    #1 Pingback vom 12. März 2012 um 19:18

  2. Carol.C., PDD, Anton-Josef und Seewolf machen Enzyklopädie: - Wikipedia alias Nazipedia: eine Nazi-EnzyKlopsädie.

    […] AchimR., Anton-Josef, PDD und Seewolf hämmerte der ehemalige Wikipedia-Administrator Carol.C., der sich […]

    #2 Pingback vom 05. September 2012 um 20:50

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