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Rechtsanwalt Markus Kompa – Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, Köln
Blog zum Medienrecht


PR-Pingback für die Piratenpartei

Inzwischen hat die Piratenpartei mit nunmehr ca. 7.500 Mitgliedern die anderen Kleinparteien hinter sich gelassen und sieht sich als siebtstärkste politische Kraft. Nach dem knapp 1%-Wahlerfolg bei den Europawahlen machte sich nun jemand die Mühe mit dem obigen Video, das sich satirisch mit der neuen Bewegung auseinandersetzt. Das mit über fünf Minuten bemerkenswert lange Video ist professionell gemacht, verfügt über einen pointierten Text und exzellentes Timing. Wie auch immer, es ist so manchen Videos der Piraten in Sachen Esprit haushoch überlegen.

In der PR-Branche – jedenfalls im Polit- und Show-Geschäft – werden Parodien grundsätzlich als etwas Positives bewertet. Denn wenn sie funktionieren, kann daraus geschlossen werden, dass der Parodierte einen Wiedererkennungswert hat und als wichtig bewertet wird. Noch professioneller ist die Einstellung hinsichtlich des Spiels mit Negativ-PR. Ein ziemlich prominenter Mandant von mir lebt seit über 35 Jahren von schlechter Presse und vertritt die Auffassung,

„There is NO such thing as bad publicity (unless you are John Edwards and you’re running for president).“

Es gibt also keine schlechte PR, sondern nur PR. Der Mann muss es wissen. ;)

Beim genauen Betrachten des ziemlich aufwändigen Anti-Piraten-Spots stellt allerdings die Frage nach dem offenbar ziemlich treibenden Motiv für die zweifellos nicht unintelligenten Macher. Würde der politische Gegner die Piratenpartei PR-technisch aufwerten wollen (so wie es die FDP neulich unfreiwillig geschafft hat)? Kaum, denn Totschweigen heißt die Devise.

Unter uns: Ich wäre nicht sonderlich überrascht, wenn der Anti-Piratenspot ein taktischer false flag attack eines Piraten wäre, der einen PR-trächtigen Disput inszeniert. ;)

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Autor:
admin
Datum:
7. September 2009 um 09:37
Category:
Allgemein,Internet,Politik,PR
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