Wie schon in den vergangenen Wahlkämpfen wird auch der um den Bundestag partiell schmutzig geführt werden. Einen Vorgeschmack bietet eine Aktion der Berliner Grünen, die es offenbar schaffen, Nicht-Storys in den ihnen gefälligen Medien zu platzieren, um den politischen Gegner lächerlich erscheinen zu lassen. Nachdem mich bei gewissen Publikationen ja inzwischen gar nichts mehr wundert, tut es schon ein bisschen weh, dass sich ausgerechnet die TAZ für derartige PR-Aktionen instrumentalisieren lässt.
Wir haben gerade gewaltige Probleme in Deutschland, die thematisiert gehören. Petitessen wie die, ob ein Grünling im Fraktionsbereich der Piraten Anspruch auf unbeaufsichtigtes Gastrecht hat, haben eigentlich keinen messbaren Nachrichtenwert. An solch journalistischen Fehlgewichtungen sieht man sehr schön, was uns diesen Sommer noch so alles erwartet und welcher Journalist wohl mit wem in Berlin mal nett essen war.
Wenn die Grünen solche Nicht-Nachrichten lancieren, sollte man sie vielleicht einmal daran erinnern, dass sie mit ihrem eigenen Personal genügend Stress haben. So wurde vor einem halben Jahr der vormalige Grünen-Schatzmeister von Brandenburg für dreieinhalb Jahre ins Loch geschickt (aktuell nicht rechtskräftig), weil er vorher 270.000,- € abzweigte. Inzwischen genießt er Haftverschonung, könnte sich also ebenfalls in Fraktionsräume der Berliner Piraten begeben und dort etwa für die Dienste für bulgarische Prostituierten werben. DAS würde ich einen Skandal mit Nachrichtenwert nennen.