Heute vor 85 Jahren am Halloween-Abend verstarb der legendäre Entfesslungs- und Zauberkünstler Houdini, damals der bekannteste Mann der Welt. In seinen letzten Jahren hatte er sich vor allem einen Namen als Geisterjäger gemacht und einen Glaubenskrieg mit Spiritismus-Enthusiast Sir Arthur Conan Doyle ausgefochten.
Houdini hatte stets viel Arbeit für Rechtsanwälte. Auch nach seinem mysteriösen Tod waren es Anwälte, die hierüber befanden: Aus versicherungstechnischen Gründen wurde ein angebliches Fremdverschulden durch einen angeblichen Schlag eines Fans in den Magen verkündet, der zu einem Riss des Blinddarm mit Entzündung geführt habe. Die gesundheitliche Folge passt jedoch nicht zur Tat. Zu den zahlreichen Ungereimtheiten gehört auch der Umstand, dass der angebliche Täter nie belangt wurde, jedoch von irgendwo her Geld bekam.
Houdini wurde in einem Zink-Sarg bestattet, der eigentlich als Requisit für eine Entfesslungs-Illusion gedacht war, zu der es nicht mehr kam.
Vor fünf Jahren veröffentliche der amerikanische Milliardär und Zauber-Enthusiast Bill Kalush eine unglaublich gut recherchierte Biographie über den unwahrscheinlichsten Künstler aller Zeiten. Für 2014 ist eine Kino-Fassung vorgesehen.
UPDATE: Der jährliche Versuch einer Beschwörung von Houdinis Geist scheint diesmal erfolgreich gewesen zu sein: Gestern brannte es im Magic Castle! Da Houdini den Zink-Sarg für eine Krematoriums-Illusion bestellt hatte, wird er wohl der Feuerteufel gewesen sein! Das Magic Castle wurde übrigens von den Söhnen von Houdinis Anwalt aufgebaut.