Mein Wikipedia-Kritik-Kollege Kai Diekmann versuchte gestern, seine Blogleser zur Korrektur des Wikipedia-Artikels zum „TAZ-Dödel“ zu animieren. 24 Stunden nach Beginn der Aktion haben gerade einmal zwei Leute editiert, wobei das Werk des zweiten Autors sofort von einem Kleingärtner vom zuständigen Artikelbesitzer mit den Flüchen „WP:NPOV, WP:WEB, WP:Q“ belegt und revertiert wurde. Die marginale Ergänzung des ersten Autors, die überlebte, stammte von einem Wikipedia-Insider, der offenbar über hinreichend erforderlichen „Stallgeruch“ verfügt.
Der ebenfalls zur Korrektur ausgerufenen Beitrag über Kai Diekmann hat nicht einen einzigen Edit erhalten! Das wäre allerdings auch gestandenen Wikipedianern möglich gewesen, denn den hat irgend ein wohlmeinender Wikipedant halbgesperrt, sodass bereits Diekmanns Aufruf, die reziproke Weltinterpretation der Prawdapedia zu korrigieren, ein untauglicher Versuch war.
Was ist das nur für eine Welt, in welcher sich die Wikipedia ausgerechnet vom BILD-Chef das Verdikt der Lüge vorhalten lassen muss? ;-)
Das Blogwart-Tagebuch - Ab in die Wüste! - tazblogs
[…] Kein Wunder also, dass Genosse Kai jetzt dringend mal Urlaub braucht und in die Wüste geschickt wurde – die Bloggerei des Bild-Chefs scheint Springer langsam zu teuer zu werden. Vielleicht sollte die taz-Akademie ihn danach einmal zu einem Grundkurs über journalistisch und juristisch einwandfreies Bloggen einladen – hier scheint dringender Nachholbedarf. Ebenso wie bei der Aktivierung der Netzgemeinde: Diekmanns Aufruf zur Änderung des Wikipedia-Eintrags über das Penis-Relief am taz-Gebäude fand in der Blogosphäre nur ein Echo: Diekmanns Wikipedia-Kampagne floppt gnadenlos. […]
#1 Pingback vom 06. Januar 2010 um 12:35