Wer hätte es gedacht: Deutschland hatte tatsächlich einmal einen Geheimagent mit James Bond-Qualitäten! Diese Woche erscheint eine Biographie über den Doppelagenten Richard Christmann, der als BND-Resident in Tunesien u.a. beim Algerienkrieg mitmischte und an Adenauers Doppelspiel gegen die Franzosen beteiligt war. Christmann war es auch, der seinerzeit im damaligen Saar-Protektorat die Pressezensur unterlief und das Einschmuggeln von Propaganda-Material organisierte.
„Im Schatten des Dritten Reiches“ basiert u.a. auf dem Privatarchiv des Geheimagenten, über das der Politikwissenschaftler Matthias Ritzi promovierte. In Co-Autorenschaft des Geheimdienstexperten Erich Schmidt-Eenboom entstand eine bemerkenswerte Dokumentation zur Frühgeschichte des BND. Die Autoren haben mit gestattet, eine Zusammenfassung bei Telepolis zu veröffentlichen.
Der oben genannte Film „Schlacht um Algier“, dreifach Oscar-nominiert, wurde übrigens in Frankreich lange zensiert.