Auf einem Computerkongress, bei dem ohne Übertreibung die besten Hacker der Welt auflaufen, fühlt man sich als technischer Laie wie auf einer undercover-Mission. Oder versteht wer so etwas?
Doch der Chaos Comunication Congress zeichnet sich dadurch aus, dass er etliche nicht technische Themen wie Politik, Kultur und Soziales bietet. Gestern etwa hielt dort der Kriminologe Thomas Barth aus Österreich einen Vortrag über die Lobby-Aktivitäten von Bertelsmann. Vieles sollte dem aufmerksamen Beobachter bereits bekannt sein, so etwa das Astroturfing mit der Pseudo-Pressuregroup INSM. Aber etliche Details waren selbst mir neu.
Unverfroren versuchen die Bertelsmänner mit „gewonnenen“ Politikern, Journalisten und Experten, öffentliche Aufgaben wie Bildung zu privatisieren – was sich etwa im Hochschulbereich nur dann rechnet, wenn die bislang freie Bildung etwas kostet. Na so was, das tut es ja inzwischen …! Erstaunlich, dass solche Organisationen weitgehend unbehelligt bleiben.