Sucht man in der von Wikimedia e.V. gerade gesundgebeteten deutschsprachigen Wikipedia nach „Vogonen“, wird man nur auf einen Artikel zum „Anhalter“ weitergeleitet. In der englischen Wikipedia und in vielen anderen anderer Sprachen sind die Vogonen einen eigenen Eintrag wert. Sowohl die Encyclopedia Galactica, also auch der Hitchhikers Guide Through The Galaxy bieten seit Jahrzehnten Vogonen-Einträge.
Die Vogonen sind nicht per se schlecht, aber immer schlecht gelaunt und absolut bürokratisch. Sie zerstören, was sich nicht rechtzeitig in bürokratischer Weise dagegen gewehrt hat und verfügen nur über rudimentäre Fähigkeiten zur Kommunikation.
Ich glaube, dass insbesondere die verbliebenen 5.000 bis 7.000 regelmäßigen Wikipedia-Autoren, vor allem aber die Admins, sich unbedingt mit Vogonen beschäftigen sollten. Im Raster der deutschsprachigen Wikipedia-Bearbeiter, von denen es mal über 800.000 gegeben haben soll, sind diejenigen Autoren verblieben, welche sich in ein schlechtes Arbeitsklima mit autoritären bis totalitären Strukturen einfügen und bereit sind, statt Artikel zu produzieren oder zu retten eine unglaubliche Menge an Zeit und Energie auf niveaufreie Löschdiskussionen zu verwenden. Ob es sich hierbei um die positive Auslese der Gesellschaft handelt, mag jeder selbst entscheiden. Vom Umgangston und der Sprache her zu schließen, die in der Wikipedia seit Jahren gepflegt werden, scheint der Anteil von Akademikern in der Minderheit zu sein.
Tatsache ist, dass dieses ursprünglich wunderbare Projekt des Wissensaustauschs stagniert, die bestehenden Artikel von Hausmeistern wie Trutzburgen gegen Revision verteidigt werden und ein schwer erträglicher Corpsgeist jeden Autor, der sich einen Hauch Selbstachtung bewahren möchte, vergraulen muss. Was ich vor zwei Jahren für Einzelfälle hielt, das bestätigt der Soziologe Christian Stegbauer, der von einer Oligarchie-Clique spricht. Seine Eindrücke wurden durch die zahlreichen Blog- und Forenpostings der vergangenen Wochen bestätigt.
Seit der denkbar provinziellen Podiumsdiskussion vom letzten Donnerstag und der einhelligen Reaktion hierauf steht fest, dass die deutsche Geschäftsführung zum Eingeständnis einer Krise oder zu einer souveränen Kommunikation mit Kritikern weder willens, noch fähig ist. Alle mir zugetragenen Überlegungen kommen zu dem Schluss, dass es weder einen Fork geben wird, noch eine Reformation. Das Projekt Deutschsprachige Wikipedia ist tot, jeder Versuch, sich geistig hiermit auseinander zu setzen, wird quasi Leichenschändung.
Es bleibt daher nur eine pragmatische Alternative: Lernt englisch und überlasst den Wikipedanten ihre kleine Scheinwelt!