„Das hier ist Münsters bester Medienrechtler!“ stellte mich neulich Prof. Hoeren seinen aktuellen Mitarbeitern vor und fügte an: „Was nicht viel heißen muss …!“ Damit ist eigentlich alles gesagt.
Tatsächlich ist Münster nämlich für einen Medienanwalt kein logischer Standort, denn Urheberrecht ist aufgrund einer Landesverordnung von Münsteraner Gerichten wegdelegiert, das Presserecht findet ohnehin faktisch nur in Berlin, Köln und Hamburg statt. Gerade einmal 3% meiner Mandate haben einen Bezug zu Münster. Zwar liegt Münster insoweit geographisch sinnvoll, aber auch die typischen Mandanten wohnen eher in den Metropolen. In den letzten Jahren wurde die Bahn faktisch mein eigentlicher Arbeitsplatz.
Ich hatte es wirklich nicht eilig, diese mir sehr ans Herz gewachsene Stadt und meine Freunde und Nachbarn hier zu verlassen. Weil ich mein Studium durch Auftritte als Zauberkünstler finanzierte, habe ich viele Häuser in Münster von innen gesehen und faszinierende Menschen kennengelernt. Aber als Anwalt macht Münster für mich nun einmal keinen Sinn, und der Weg des geringsten Widerstands führt zur Trägheit. Leicht fällt es mir nicht, meine schöne Wohnung im Kreuzviertel aufzugeben.
Macht’s gut, liebe Westfalen!