Nunmehr gewann der amerikanische Zauberkünster Teller einen Plagiatsprozess gegen einen belgischen Kollegen, der sich von Tellers von Teller hatte „Shadows“ inspirieren lassen, sich bei seiner Hommage jedoch dabei „dem Original mit großem Respekt genähert“ hatte, wie man so sagt.
Der Leistungsschutz in der Zauberkunst ist ein bisschen komplizierter als sonst, weil anders als etwa im Urheberrecht das Trickgeheimnis selbst ja gerade nicht wahrgenommen werden soll, sondern nur der Effekt, wobei die Illusion häufig nur im Kopf entsteht.
Geistiger Diebstahl ist bei den Zauberkünstlern ein beliebtes Gesprächsthema. So versuchte um die Jahrhundertwende der US-Illusionist Harry Kellar, das Geheimnis der schwebenden Jungfrau zu stehlen, das der Londoner Magier John Maskelyne entwickelt hatte. Nach etlichen Besuchen der Vorstellung stürmte er schließlich auf die Bühne, durchschaute den Trick aber noch immer nicht. Daraufhin kaufte er zwei Bühnenarbeiter Maskelynes, welche ihm die geheime Vorrichtung nachbauten.
David Copperfield hatte mal Streit mit Jonathan Pendragon, dessen Kniff bei der Metamorphose-Illusion er übernehmen wollte. Dabei soll Pendragon handgreiflich geworden sein, man wurde sich dann aber einig. (Pendragon sitzt inzwischen, weil er seine Frau mit einer Schusswaffe bedroht hatte, und kann jetzt im Knast seine Entfesslungstricks üben …)
Wenn die deutschen Zauberer zu solchen Themen Fragen haben, klingelt meistens bei mir das Telefon. Heute Abend bin ich Gast zweier solcher Zauber-Mandanten, die mich zur Abschlussvorstellung ihrer aktuellen Deutschland-Tournee eingeladen haben – in die TUI-Arena mit 10.000 Zuschauern. Ich hatte mir die Show bereits ins Osnabrück angesehen und wurde dabei Zeuge der ungeplanten Wasser-Illusion … ;)
https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=UrYjTbHM2eE